Weihnachtsei – oder Osterei? Leseförderung durch eine Autorinnen-Lesung in der 3b
08.04.2025 | J.Ehrenfried
Am Mittwoch den 2. April bekam die Klasse 3b der Goethe-Schule in Lahnstein Besuch von Stefanie Gessner. Frau Gessner ist Kinderbuchautorin. Sie hat im vergangenen Jahr die Adventskalendergeschichte geschrieben, die den Schulen vom Landesbibliothekszentrum im Advent zum Vorlesen in den Klassen zur Verfügung gestellt wurde.
Die Geschichte handelte von einem „Weihnachtsei“. Dieses Ei findet im Advent auf mysteriöse Weise den Weg zu den beiden Kindern Jule und Costa. Sie bekommen den Auftrag, sich um das Ei zu kümmern. Diesen Auftrag nehmen die Kinder sehr ernst und das beschert ihnen jede Menge aufregende Momente. Endlich, kurz vor Weihnachten, schlüpft aus dem Ei ein kleiner Pinguin, der den Namen Pingy bekommt. Doch was soll nun mit dem Pinguinbaby geschehen…?
Die Kinder der Klasse 3b aus der Goethe-Schule lauschten in der Weihnachtszeit jeden Morgen gebannt den Adventskalender-Geschichten. Sie waren begeistert von den Erzählungen und nicht selten fielen Kommentare wie „Och nein, die Geschichten sind einfach immer zu kurz!“ oder „Was, schon fertig?“. Besonders groß war die Verwunderung, als am 20. Dezember die Geschichte offiziell als beendet galt. Für die Kinder der Fuchsklasse 3b war die Geschichte allerdings noch überhaupt nicht zu Ende erzählt. Spontan begannen die Kinder, ihre eigenen Fortsetzungen der Geschichte vom Weihnachtsei zu schreiben.
Schnell kam der Wunsch auf, den zweiten Teil der Geschichte zu hören. Dazu wurde die Klassenlehrerin beauftrag, zur Autorin Frau Gessner Kontakt aufzunehmen, um sie zu fragen, wann der zweite Teil der Geschichte erscheinen soll.
Gesagt, getan – Frau Ehrenfried stellte den Kontakt zu Frau Gessner her und schon bald erreichte die Kinder der Fuchsklasse eine lange und sehr freundliche E-Mail der Autorin. Diese teilte mit, dass keine Fortsetzungsgeschichte geplant sei. Die Enttäuschung war zunächst groß, aber schon bald hatten die Kinder eine neue Idee: Dann wollen wir die Geschichte weiterschreiben.
Frau Gessner ließ sich auf das Experiment ein und wir verabredeten uns zu einem Schreibworkshop mit anschließender Autorinnen-Lesung in der Goethe-Schule.
Am vergangenen Mittwoch war es dann soweit: Frau Gessner besuchte die Fuchsklasse und brachte sogar einen (Stoff-)Pinguin mit, der nun in der Fuchsklasse wohnen darf.
Gemeinsam mit der Autorin lernten die Kinder viel über den Aufbau einer spannenden Geschichte und sammelten Ideen, wie die Geschichte vom kleinen Pinguin weitergehen könnte. Im Anschluss schrieben die Kinder dann kapitelweise die Geschichte vom Weihnachtsei – oder war es inzwischen vielleicht gemäß der Jahreszeit ein Osterei geworden? – weiter.
Zum Abschluss stellte Frau Gessner noch zwei ihrer Romane für Kinder vor und las aus ihrem Buch „Time Travellers: Nächster Sprung Australien“ vor. Die Kinder waren aufs Neue begeistert von Frau Gessners Geschichte und ihrem sehr ansprechenden Schreibstil.
Die Kinder werden sich bestimmt noch lange an die Lesung, die Autorin und die Geschichten erinnern. Alle Kinder waren motiviert, die Geschichten von Frau Gessner zu lesen. Damit trägt die Lesung in großem Maße zur Lesemotivation der Kinder bei.
Die Fuchsklasse bedankt sich nochmals ganz herzlich bei Frau Danila-Dediu, die mit ihrer äußerst großzugigen Spende die Lesung finanziert hat. Außerdem geht unser Dank an den Friedrich-Bödecker-Kreis, der die Lesung mit 100 € bezuschusst hat.
Am Nachmittag ging es für Frau Gessner direkt weiter. In der Stadtbücherei warteten die Vorschulkinder der Kita Einsteinchen und die Erstklässler aus der Ganztagsschule auf die Autorin. Dort stellte sie eines ihrer Bilderbücher mit dem Titel „Mia und das Motzmöhrchen“ vor.
Auch die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer waren ganz angetan vor der liebevoll erzählten und illustrierten Geschichte von Mia und den kleinen und großen Ärgernissen des Kleinkinderalltags.
Schön, dass wir mit Frau Gessner eine „echte“ Kinderbuchautorin kennenlernen durften. Vielen Dank an die Autorin, die mit ihren beiden Lesungen viele Lahnsteiner Kinder zum Lesen motiviert hat.